Mittwoch, 20. April 2011

Konsequenzen aus der Qualzucht

Ganz pervers wird es, wenn die Züchter, die den Hunden ja zunächst Schlappohren angezüchtet haben, diese dann abschneiden (kupieren), da sie gemerkt haben, dass Schlappohren schlichtweg falsch sind. Zwar ist das kupieren der Ohren seit vielen Jahren in Deutschland verboten, aber es gibt immer noch Tierärzte, die dies durchführen. Naja und im Ausland ist es sowieso noch erlaubt. Daher fährt der frischgebackene Hundehalter auch gern mal eine weite Strecke, um seinem armen Welpen schmerzvoll die Ohren entfernen zu lassen.

Hätten die Hundezüchter sich mal besser an die super Vorlage der Natur – den Wolf – gehalten. Dann hätten sie gewusst, dass das Stehohr im Prinzip das einzig wahre Ohr für einen Hund ist. Vielen Hunderassen wäre dann einiges an Qualen erspart geblieben, wie den schlappohrigen Bloodhound´s, den Basset´s, den Cocker Spaniel´s, die sich täglich mit den langen Loden herumärgern müssen. Oder die Deutschen Doggen, Boxer, Dobermänner, Staffordshire Terrier etc., denen brutal die, erst angezüchteten, Ohren wieder abgeschnitten wurden. Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt, kann man, als normaler Mensch, eigentlich nur den Wahnsinn in solchen Taten sehen...

Genau so wahnsinnig, wie das Kupieren der Ruten des Hundes. Da werden den Hunden lange Sichelschwänze angezüchtet, an denen kaum Fell ist. Sieht ja chic aus, finden die Züchter und die Käufer der Hunde. Dass sich allerdings solche Ruten schnell mal blutig schlagen, wenn sie gegen eine Wand, Tischkante, Schranktür oder anderes Mobiliar eines durchschnittlichen Haushaltes donnern... das war und ist den Züchtern wohl nicht klar... oder ist es ihnen einfach „wurst“?

Aber auch hier hat der Tierarzt ja gern mal die „Schnippel-Schnappel-Lösung“ parat. Was nicht passend ist, wird per Skalpell passend gemacht. So wurden und werden also den kurzhaarigen Hunden, mit den schlanken Ruten, einfach selbige abgeschnitten. Schwuppdiwupp ist die Fehl-Züchtung korrigiert. Nicht nur, dass den Hunden Schmerzen zugefügt werden – stellen Sie sich mal vor Ihnen wird ein Arm amputiert - , nein damit werden die Hunde auch noch zu Ausdruckskrüppeln degradiert. Denn die Rute des Hundes ist ein wichtiger Bestandteil in der Kommunikation mit Artgenossen.

Auf das Wohl des Hundes wird bei Züchtungen dieser Art nie geachtet. Was nicht nur verachtenswert, sondern auch sehr traurig ist. Denn angeblich züchten ja nur „Liebhaber der Rasse“. Aber das kann ja so nicht stimmen. Wenn ich etwas lieb habe, dann zerstöre ich es nicht ;)

Mittwoch, 6. April 2011

Was sind Qualzüchtungen?

In meinem letzten Blogeintrag habe ich mit dem Thema Qualzüchtungen begonnen. Nun bin ich nur auf Kurzschnäuzigkeit und Hunde ohne Fell etwas eingegangen. Das sind z.B. Qualzüchtungen. Aber warum? Nun, generell kann man sagen: alles was körperlich zu weit vom Stammvater der Hunde – dem Wolf – abweicht, ist schon mal nicht in Ordnung, da von der Natur nicht vorgesehen. Wo fängt die Qualzüchtung an?

Beispielsweise wenn ein Hund eine extrem kurze Schnauze hat, wie der Mops, Boxer, Französische und Englische Bulldogge etc., kann der Hund nicht richtig atmen. Diese Hunde sind nicht belastbar, weil schnell „aus der Puste“. Im Sommer kann man auch mit jungen Hunden dieser Rassen im Prinzip nichts anfangen. Nach 5 Minuten legen sie sich in den Schatten. So habe ich es selbst mit einem 2-jährigen Boxerrüden erlebt, den ich ab und zu ausführte. Atmen bedeutet leben, wenn man nicht richtig atmen kann, dann ist das eine Qual! Ganz furchtbar finde ich Hundehalter, die einen solchen Hund haben, und sich dann auch noch darüber amüsieren, wenn dieser arme Hund – aus Atemnot – im sitzen schläft und „süß“ schnarcht....

Aber es gibt noch andere Quälereien, die absichtlich herangezüchtet werden. Nehmen wir den Bewegungsapparat des Hundes. Was es da nicht alles gibt, was an oder abgezüchtet wurde und wird. Zum Teil recht gruselig. Spontan fällt einem der Basset Hound ein, der eigentlich ein großer Hund ist, wenn man von den Körperproportionen ausgeht. Allerdings hat er kaum Beine, die auch noch krumm sind und einen sehr langen Rücken. Wäre der Basset ein Mensch, würde man ihn behindert oder benachteiligt nennen. Als Hund aber ist er eine „besondere“ Rasse... Das muss man sich mal vorstellen: wenn ein kleinwüchsiger Mensch durch die Straßen läuft, dann drehen sich alle „großen“ Menschen nach ihm um und die meisten bemitleiden ihn. Bei Hunden ist es halt eine „schicke“ Rasse.

Genauso wie die übertrieben langen Ohren einiger Hunderassen. Was soll das? Wozu sollen diese dienlich sein, was haben sich die Züchter dabei gedacht, wenn sie sagen, sie wollen ihre Rasse verbessern? Also hören kann der Hund jedenfalls nicht besser mit ewig langen Schlappohren. Im Gegenteil, die Hörqualität ist sogar eingeschränkt aufgrund des „Lappens“. Diese Hunde brauchen sogar noch einen Spezialnapf, damit ihre Ohren nicht permanent im Futter hängen. Ganz zu schweigen von dem Ohrenschmalz der sich vermehrt bildet, da kein Lüftchen im Ohr wehen kann und dadurch des öfteren Ohrenentzündungen auftreten.

Das allein ist schon wider die Natur. Aber was die Schlappohren-Zucht noch alles so nach sich zieht erzähle ich euch im nächsten Blogeintrag...